Die Ausstellung »Zeich(n)en für die Freiheit - Comic als Eyewitness« endet am 20. Oktober 2024.
Über die Rolle von Comics in Kunst und Vermittlung spricht Sarah Kuschel, Programmleiterin Bildende Kunst an der Bundesakademie, am 20.10.2024 um 17 Uhr im Till Eulenspiegel Museum Nordstraße 4A, 38170 Schöppenstedt
Comics gelten inzwischen als neunte Kunst und stehen damit gleichberechtigt neben den klassischen Kunstformen: Malerei, Bildhauerei, Zeichnung, Grafik, Architektur, Fotografie, Fernsehen und Film. Sie können mit Superheld_innen und klugem Witz das Interesse für Themen wecken und bieten Möglichkeiten, politische und gesellschaftskritische Fragen aufzugreifen. Beispiele hierfür sind etwa Art Spiegelmans Holocaust-Thematisierung »Maus«, queere Charaktere, diskriminierungssensible Darstellungsweisen und andere.
In dieses Genre fällt auch »Cypher«, das digitale Comic-Magazin, dem das Till Eulenspiegel Museum in Schöppenstedt eine ganze Ausstellung gewidmet hat. »Cypher« wurde 2020 von der New Yorker Künstlerin Beldan Sezen mitgegründet und erzählt die Geschichten von Menschenrechtsaktivist_innen weltweit. »Cypher« macht die Besucher_innen zu Augenzeugen oft unbekannter Menschenrechtsverletzungen und unterstützt die gefährliche Arbeit von Aktivist_innen. In der Ausstellung wurden Werke von elf Künstlerinnen und Künstlern aus elf Ländern präsentiert.
Beldan Sezen ist Künstlerin, Politikwissenschaftlerin und Dozentin an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel sowie Empfängerin des Künstlerbuchpreises der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. »Mit Cypher setzen wir ein Symbol gegen die Stille, um Machtpotenziale zu durchbrechen«, sagt sie. Aber sie weiß auch, dass viel Mut dafür nötig ist und dass manche Menschen, deren Geschichten Cypher erzählt, aufgrund von Bedrohungen im Untergrund leben müssen und einige Geschichten anonym erzählt und gezeichnet wurden.
Die Ausstellung hat in den vergangenen vier Wochen zahlreiche Besucher_innen angezogen und ein überregionales Medienecho gefunden. Am 20.10. ist sie ein letztes Mal zu sehen.
Die Ausstellung und ihr Begleitprogramm wurden von der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, dem Till Eulenspiegel Museum und der Galerie Kulturhaus Dettum umgesetzt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ sowie von der Partnerschaft für Demokratie Landkreis Wolfenbüttel gefördert.
Weitere Informationen: www.bundesakademie.de, www.eulenspiegel-museum.de, www.galerie-kulturhaus.de.
20.10.2024 um 17 Uhr mit Sarah Kuschel
Till Eulenspiegel Museum
Nordstraße 4A
38170 Schöppenstedt
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich