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Fairplay in der Musikpädagogik
Koloniale Weltbilder und rassistische Diskriminierungen sind nach wie vor Bestandteil des deutschen Liedrepertoires in Kindergärten und Schulen. Sie prägen das Weltbild von Kindern und eignen sich für Ausgrenzung und Mobbing aufgrund von Herkunft und Ethnizität. Wie kann diese Situation angesichts zunehmender Migrations- und Globalisierungsphänomene, die immer mehr interkulturelle Kompetenzen erfordern, verändert werden?
Der Workshop vermittelt theoretische Grundlagen zu Orientalismus, Rassismus und weißer Überheblichkeit und wie sich diese in Kindermusik manifestieren. Anhand von Beispielen werden die sozialen Auswirkungen dieser Praxis auf Menschen mit Migrationshintergrund thematisiert.
Darauf aufbauend werden Techniken zum kreativen Umgang mit dem problematischen Repertoire eingeübt. Mit Formen des angewandten Theaters werden gemeinschaftlich Szenen erarbeitet, um die Inhalte der Lieder zu thematisieren und positiv zu transformieren. Eine angeleitete transkulturelle Musikpraxis wird außerdem dazu beitragen, Alternativen und Lösungsmöglichkeiten zu finden, um als Musikpädagog*innen adäquat auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagieren zu können.
Die Teilnehmer*innen lernen in dem Workshop, rassistische Diskriminierungen in der Musik zu erkennen, werden für die Auswirkungen musikpädagogischer Praktiken sensibilisiert und erwerben Techniken, um kreativ und künstlerisch an einer kultursensiblen Transformation des Musikunterrichts mitwirken zu können.
Dozent*innen:
Dr. habil. Nepomuk Riva (Musikethnologe)
Dr. Yongfei Du (Musikethnologin)
Dr. Pepetual Mforbe (Afrikawissenschaftlerin, Theaterpädagogin)