Geschichten vom doppelten Leben
Wie lange hält die Fassade?
Was passiert, wenn ein Mensch aus seinem gewöhnlichen Leben ausbricht und ein anderes beginnt, ohne das alte aufzugeben? »Sie würden sich wundern, wenn Sie wüssten, wie viele Leute ein Doppelleben führen«, sagte einmal ein Kommissar der Münchner Kripo. Oft fliegt die Maskerade (oder ist es schlicht eine zweigeteilte Realität?) erst auf, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert – ein Unfall, ein Verbrechen. Dann kommen alle Lügen ans Licht, alle Ausreden sind nichts mehr wert.

Die Wirklichkeit nimmt keine Rücksicht auf die gezinkten Karten der Spieler am Tisch des Lebens. Und bei den Betrogenen zerbricht eine Welt: Wem kann ich jetzt noch vertrauen? Ist an Verzeihen überhaupt zu denken? Und die peinigenden Fragen: Warum hast du das getan? Womit habe ich diesen Betrug verdient?

In der Werkstatt beschäftigen wir uns vor allem mit überschaubaren Geschichten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die um das Thema »Schöner Schein« kreisen. Das können zum Beispiel Texte mit einem kriminalistischen Hintergrund sein, in denen ein Gewaltverbrechen oder ein zufälliges Unglück alles ans Licht bringt. Und wir sind gespannt, ob in diesem Licht die Welt als eine bessere oder unerträglichere erscheint.

Nach dem Anmeldeschluss erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Schreibaufgabe. Schicken Sie Ihren Text danach bitte an:
sabine.oehlmann@bundesakademie.de.

Lesung mit Friedrich Ani am 10. Mai, 20 Uhr.