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Tabubruch?!
Diese ohnehin schon herausfordernden Prozesse werden durch eine Reihe tiefgreifender Krisen erschwert. Daran anknüpfend gibt es das von Kulturmacher_innen gerne referierte Ideal der Normalität nicht mehr. Das Kunst- und Kulturfeld ist ebenfalls gefordert, sich entsprechend veränderter Realitäten weiterzuentwickeln, aktuelle Entwicklungen aufzugreifen und auf diese Weise die Gesellschaft im Sinne der eigenen Verantwortung mitzugestalten.
Dafür braucht es eine stärker agierende, steuernde und konzeptbasierte Kulturpolitik, die sich selbst traut, mit alten Gewohnheiten und Tabus zu brechen. Die tradierte Kulturförderung, die den Erhalt des Bestehenden im Fokus hat und Innovationen im Regelfall allenfalls als Zusatz behandelt, funktioniert nicht mehr. Notwendig ist vielmehr eine Qualifizierung kultureller Infrastrukturen in Bezug auf die Fähigkeit zur Transformation. Es braucht einen Abbau an Bürokratie genauso wie Coaching-, Beratungs- und Weiterbildungsangebote und Möglichkeiten zur Vernetzung, um neue Wege zu definieren und Veränderungen im Kulturbereich mitzugestalten. Um die Trägheitsmomente deutscher Kulturbetriebe auszuhebeln, sind aber nicht nur die Einrichtungen selbst, sondern vor allem die Kulturpolitik gefragt. Dabei müssen vor allem die Elefanten im Raum stärker in den Blick genommen werden. Im Kontext des gesellschaftlichen Wandels stellt sich durchaus die Frage, ob alle Kulturorganisationen dauerhaft erhalten bleiben können, die etablierten Sparten noch Sinn ergeben oder künstlerische Genialität das ausschlaggebende Kriterium bei der Besetzung von Leitungspositionen sein soll. Es ist an der Zeit, dass auch unangenehme Themen zur Diskussion gestellt werden.
Die Konferenz »Tabubruch?! Neue Prioritäten und Wege für eine transformative Kulturpolitik« soll dafür eine Plattform sein und die Bedingungen eines überfälligen Paradigmenwechsels in der Kulturpolitik ausloten. Gemeinsam mit Kulturpolitiker_innen, steuernden Personen in Kulturpolitik und Interessierten möchten wir konkrete Maßnahmen diskutieren, die es auf diesem Weg umzusetzen gilt.
Mit Beiträgen von:
Pius Knüsel, Zürich, Veranstalter, Erwachsenenbildner, Kolumnist
Lene ter Haar, Generalkonsulat der Niederlande in Düsseldorf, Kulturreferentin
Birgit Mandel, Universität Hildesheim, Institut für Kulturpolitik, Kulturmanagement und Kulturvermittlung
Peter Grabowski, Wuppertal, der kulturpolitische reporter
Angélique Tracik, Kulturamt Düsseldorf, Leitung
Sandrine Micossé-Aikins, Berlin, Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung, Leitung Diversity Arts Culture
Axel Watzke, studiovorort (Berlin/Prädikow)
Margrit Lichtschlag, Essen, Kulturberatung
Programm zum Download:
www.bundesakademie.de/fileadmin/Bilder/Seminare/ku/ku23-19.pdf
Eine Konferenz der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel und der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V.
Ausgewählte Beiträge werden per Zoom übertragen
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