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Diversitätsorientierung und Diskriminierungskritik in Kultureinrichtungen
Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung ist seit einigen Jahren auf der Agenda vieler Kultureinrichtungen. Doch wo stehen wir eigentlich mittlerweile?
Das Seminar bietet ein Format für eine erste Bestandsaufnahme der Arbeit der eigenen Kultureinrichtung mit Bezug auf gesellschaftliche Vielfalt und regt zur kollegialen Reflexion an. In diesem Rahmen gehen wir den Fragen nach: Was passiert, wenn wir diskriminierungskritisch die eigene kulturelle Praxis reflektieren? Welche Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten prägen die Arbeit in den Kultureinrichtungen: in der Gestaltung der Angebote, in der Personalentwicklung, in der Publikumsansprache? Welche Rollen spielen die Themen Diskriminierung und Diversität aktuell und konkret in der eigenen kulturellen Arbeit? Ausgehend von Beispielen aus dem Donauschwäbischen Zentralmuseum und dem Museum Brot und Kunst werden diese Fragen praxisnah erörtert und Ideen für die Umsetzung im eigenen Arbeitskontext entwickelt.
Referent_innen:
Sohal Behmanesh ist systemische Organisationsentwicklerin und berät Organisationen zu Antidiskriminierung und Diversität. Als Trainerin, Beraterin und Evaluatorin war sie weltweit für Projekte der internationalen Zusammenarbeit tätig. Bis 2019 leitete sie das Projekt »Vielfaltscheck/Vielfalt in Institutionen« für DeutschPlus e.V. Sie moderiert Konferenzen und Podiumsdiskussionen und begleitet Organisationen in Veränderungs- und Strategiefindungsprozessen.
Dr. Andrés Nader ist Geschäftsführer der RAA Berlin, wo er u.a. den Handlungsansatz »Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung« verantwortet. Als Consultant der Amadeu Antonio Stiftung zu den Themen Antisemitismus und Rassismus leitete er 2007-2010 ein Projekt zum lokalen Umgang mit NS-Geschichte in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Zuvor war er bei der Mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt in Sachsen-Anhalt tätig. Der promovierte Kulturwissenschaftler, Supervisor und Gestalttherapeut unterrichtete u.a. an der University of Rochester (1999-2006), der New York University (2009-2012) und der Sigmund Freud Privatuniversität Berlin (seit 2017). Er hat zu Rassismus, Antisemitismus, Kritischer Weißseinsforschung, Heteronormativität und Bildungsgerechtigkeit veröffentlicht wie auch zum individuellen und kollektiven Umgang mit einer traumatischen bzw. verbrecherischen gesellschaftlichen Vergangenheit. Er war 2003-2004 Fellow der American Psychoanalytic Association. Sein Buch ›Traumatic Verses: On Poetry in German from the Concentration Camps, 1933-1945‹ gewann 2008 den Preis für Unabhängige Forschung der Modern Language Association.
Die Fortbildung richtet sich spartenübergreifend an Mitarbeiter_innen von Kultureinrichtungen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Reise- sowie Übernachtungskosten müssen selbst getragen werden.
Die Räumlichkeiten sind barrierefrei zugänglich.
Workshopzeiten: Montag, 02.03. 13.00-18.00 Uhr und Dienstag, 03.03. 9.00-15.00 Uhr. Anmeldeschluss: Montag, 24. Februar 2020.
Der Workshop ist Teil des Fortbildungsangebots der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel im Rahmen von KIWit.