Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Details

Rassismuskritische Sprache im Kulturbereich

Empowerment- und Sensibilisierungsworkshops in der EBENE 11 in Wiesbaden
Workshop der Bundesakademie in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für deutsche Sprache und Amo-Braunschweig Postkolonial

Die wenigsten Menschen möchten andere gezielt und absichtlich diskriminieren. Dennoch geschieht dies, oftmals unbewusst, in der täglichen Kommunikation und Berichterstattung. Ein Begriff, der für die eine Person wertneutral oder rein deskriptiv scheinen mag, kann beim Gegenüber Irritation oder gar Verletzung auslösen. Dies liegt nicht etwa an persönlichen Befindlichkeiten. In unsere Sprache ist Geschichte eingeschrieben, welche je nach Standpunkt ganz unterschiedlich gelesen wird.
Gerade im Kulturbereich spielt Sprache eine übergeordnete Rolle: Auf der Bühne, in der Vermittlungsarbeit, bei der Veranstaltungsankündigung, in der Kommunikation mit internen und externen Beteiligten und mit dem (potentiellen) Publikum.

Dieser Workshop lädt Kulturpraktiker_innen of Color* ein, in einer geschlossenen Atmosphäre Strategien zum Umgang mit rassistischer Sprachpraxis in ihrem eigenen Arbeitskontext zu entwickeln. Parallel werden weiße* Kulturschaffende eingeladen, ihre eigene Sprachpraxis und den Umgang mit Sprache in der eigenen Institution zu reflektieren. Am zweiten Kurstag erarbeiten alle Teilnehmenden gemeinsam konstruktive Strategien für eine diskriminierungssensible Sprache im Kulturbereich.

*People of Color ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die Rassismus erfahren. Siehe die ausführliche Begriffsbeschreibung von Diversity Arts Culture.
Weiß und Weißsein bezeichnen ebenso wie Schwarzsein keine biologische Eigenschaft und keine reelle Hautfarbe, sondern eine politische und soziale Konstruktion. Siehe die ausführliche Begriffsbeschreibung von Amnesty International.

Referent_innen

Infos zu Amo-Braunschweig Postkolonial
Wir sind ein diverses und basisdemokratisches Kollektiv. Wir haben den Anspruch emanzipatorisch, intersektional und fortschrittlich zu agieren. Unsere Kerngruppe setzt sich zusammen aus vier Braunschweiger_innen. Wir vier sind People of Color, Schwarze Deutsche und weiß positionierte Menschen. Wir sind weiblich, männlich, heterosexuell, queer, unterschiedlichen Alters und haben vielfältige berufliche Hintergründe. Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen und überlegen gemeinsam, welche Aktionen wir für Menschen in und um Braunschweig anbieten können, um Räume zu eröffnen, sich kritisch mit postkolonialer Geschichte auseinanderzusetzen. Wichtig ist uns die Sensibilisierung und Auseinandersetzung mit Themen der rassismuskritischen Bildungsarbeit. Nebst Veranstaltungen wie Vorträgen, Ausstellungen, Diskussionsrunden bieten wir thematische Seminare zu Themen wie Empowerment und Powersharing, Auseinandersetzung mit (weißen) Privilegien, Kolonialismus, Rassismus als Struktur und weitere Aktionen wie offene Vernetzungstreffen an.

Personen und Tätigkeiten

Samuel Kofi Acheampong
Samuel Kofi Acheampong ist Gesundheits- und Krankenpfleger und Student der Humanmedizin. Er arbeitet seit über 10 Jahren ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit und ist Pate für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
Seit Beginn des Jahres 2020 ist er Stipendiat der Deutschlandstiftung Integration. Er ist
Mitbegründer des Kollektivs Amo-Braunschweig Postkolonial.

Céline Bartholomaeus
Studierte „Kunst in Aktion“ & „Kunstwissenschaften“ an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.
Seit 2017 ist sie als Theatervermittlerin und Projektleitung für das Kooperationsprojekt „Theater in die Schule“ am Staatstheater Braunschweig tätig.
Vor ihrem dortigen Engagement arbeitete sie als freiberufliche Theaterpädagogin mit verschiedenen Institutionen und realisierte künstlerische Projekte und Inszenierungen mit dem Fokus auf Diversität, Empowerment und politischer Bildung.
Seit der Spielzeit 2018/2019 ist sie als Lehrbeauftragte an der HBK Braunschweig für „Theater in die Schule“ tätig. Sie ist Mitbegründerin von Amo-Braunschweig Postkolonial.

Maik Bischoff
Referent für Friedenspädagogik in der Dokumentationsstätte über
Kriegsgeschehen und Friedensarbeit – Antikriegshaus Sievershausen e. V.
Bildungsreferent bei der Sozialistischen Jugend - Die Falken im
Bezirksverband Braunschweig. Mitbegründer von Amo-Braunschweig Postkolonial.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Reise- sowie Übernachtungskosten müssen selbst getragen werden.

Workshopzeiten: Montag, 16.03. 13.00-18.00 Uhr und Dienstag, 17.03. 9.00-15.00 Uhr. Anmeldeschluss: Montag, 9. März 2020.

Der Workshop ist Teil des Fortbildungsangebots der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel im Rahmen von KIWit.

Ähnliche Veranstaltungen