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Theater und Zeugenschaft
Wofür ist Theater in Kriegszeiten wichtig? Wie arbeiten Theaterschaffende an Bühnen und Schulen in der Ukraine während des Krieges? Was sind ihre Themen? Wie haben sich diese verändert? Wie gelingt es ihnen, Strukturen für künstlerischen Ausdruck weiterhin bestehen zu lassen? Wie wichtig ist Theater für die Menschen dort, selbst und gerade im Krieg?
Interviews können einen unmittelbaren Zugang zu aktuellen Zuständen geben – als fachkundige Einordnung durch Expert_innen oder als direkte Mitteilung von Betroffenen von Ereignissen. Dabei sind oft die Zwischentöne, die Art und Weise, wie von Situationen gesprochen wird, besonders interessant, vermitteln sie uns doch emotionale Eindrücke von der Wucht der Ereignisse und seinen Folgen. Umso herausfordernder kann das Befragen von Zeug_innen des Krieges sein und bedarf einer sensiblen Vorbereitung.
Wie interview-basiertes Arbeiten gelingen kann, möchten wir in diesem Workshop theoretisch und praktisch erproben. Eigene Beispiele von hybriden Theater- und Film-Produktionen, die werkgruppe2 in den letzten Jahren entwickelt hat, werden vorgestellt (MARINA, ANNA, HIER SPRICHT DIE POLIZEI) und anhand dieser Beispiele Arbeitsprozesse erläutert. Auf Grundlage von gemeinsamen praktischen Übungen (Interview-Leitfaden erstellen, Auswahl von Interviewpartner_innen, Frage-Techniken) sollen die wichtigsten Fragen erörtert werden.
In dem Workshop werden wir Interviews mit Theaterschaffenden aus der Ukraine führen (die geflohen sind oder noch dort leben), allen voran dem Gründer und Leiter einer Theaterschule in Kyiv, der »Acting School of Imagery«, Oleksandr Tokarchuk und seiner künstlerischen Mitarbeiterin Yaroslava Bondar. Die Interviews werden in englischer Sprache geführt.
Infos über die »Acting School of Imagery« finden Sie unter www.shkobr.com.ua
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