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VULNERABLE LIKE A BOSS

Somatisches Leadership-Programm für Theaterschaffende in Leitungspositionen

Die Institution Theater durchläuft einen Wandel. Die Themen Macht und Hierarchie werden seit einigen Jahren neu verhandelt. Wir wollen diverser, horizontaler, nachhaltiger und inklusiver werden – und gleichzeitig weiterhin auf einem künstlerisch exzellenten Niveau arbeiten.
In dieser Transformationsphase lastet viel Druck auf den Menschen, die Theaterhäuser leiten.

Leitungspersönlichkeiten sollen Richtung geben und zugleich teamfähig, nahbar und kritikfähig sein. Im besten Fall sollen sie Verletzlichkeit zeigen, statt sich im Interesse des Machterhalts unangreifbar zu machen.
Leichter gesagt als getan, wenn der Job so stark von Zeitdruck, hohen Erwartungen und knappen Ressourcen geprägt ist.

Niemand will zurück in die Zeit der einsamen und heiß bekämpften Theaterfürsten auf dem Intendantenthron. Wirkliche Zusammenarbeit ist eine geteilte Sehnsucht von Beschäftigten und Leitungsebene. Und doch greifen wir unter Einfluss von Druck und Stress auf altbekannte Handlungsmuster zurück.

Kein Wunder, denn die Verknüpfung von körper-ferner Rationalität mit Macht und Autorität ist historisch bedingt tief eingeschrieben in unsere Idee von Führung. Die Zunahme von Burnout-Fällen und Krankenstände auf Rekordniveau zeigen jedoch, dass diese Herangehensweise keine Zukunft hat.

Was kann an dessen Stelle treten?
Dieser Workshop geht davon aus, dass die Fähigkeit zu direkter Begegnung die Basis für eine nachhaltige und zeitgemäße Ausdrucksform von Führungsstärke ist. Das autoritäre Prinzip mauert und begründet Stärke auf der repräsentativen Ebene. Ein nahbarer Führungsstil legt den Fokus auf die zwischenmenschliche Ebene und direkte Begegnung. Wenn Teamwork keine reine Inszenierung sein soll, kann die eigene Berührbarkeit dabei nicht ausgespart werden.

Aufrichtig empfunden und im Körper verankert, kann Verletzlichkeit eine der überzeugendsten Ausdrucksformen von Stärke sein. Wenn Verletzlichkeit tabu ist, scheitern die systemischen und organisatorischen Transformationsbemühungen an einem entscheidenden Punkt: dem der direkten Begegnung.
Direkte Begegnung funktioniert wiederum nicht unter Vernachlässigung des Körpers.

Daher arbeiten wir in diesem Workshop mit somatischen Werkzeugen, die dem strategisch planenden Geist die Intelligenz des Nervensystems an die Seite stellen. Wir erkunden gemeinsam die Quellen nachhaltiger Stärke im eigenen Körper und erleben sie in der Begegnung mit anderen. Das Treffen in der Bundesakademie in Wolfenbüttel wird zu diesem Zweck ein Vertrauensraum sein, in dem ein geschütztes Aufeinandertreffen möglich ist und aus dem auf Basis einer gemeinsam geschlossenen, bindenden Vereinbarung keine persönlichen Informationen nach außen dringen.

Daniel Cremer, somatischer Coach, zertifizierter Körperpraktiker und seit 20 Jahren als Regisseur im deutschsprachigen Theaterbetrieb tätig, vermittelt somatische Techniken und bietet einen vertrauensvollen Rahmen für mutige Schritte hin zu einem Wandel, der aktiv auch von der Spitze ausgeht. Der Austausch mit den anderen Teilnehmenden ist ebenso zentral wie die individuelle Reflektion.

Der Workshop richtet sich an Leitungspersonen in den darstellenden Künsten aber genauso auch an Kolleg_innen mit Führungsaufgaben aus anderen Kontexten, die ihre (selbst-) Führungskompetenzen erweitern möchten.

Das Wochenende in Wolfenbüttel wird durch individuellen Austausch zur Vor- und Nachbereitung ergänzt.

Informationen über die Barrieresituation finden Sie unter www.bundesakademie.de/akademie/service/barrierefreiheit/

Mitglieder der GDBA erhalten 20 % Ermäßigung. Bitte geben sie im Anmeldeprozess Ihre Mitgliedsnummer an.

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