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Ein Theater der Nähe? Performances der Intimität.
Theater und Performance können etwas, das keine andere Kunstform erlaubt:
Sie können Intimität herstellen – Nähe zwischen Performer_innen und Besucher_innen, physische Nähe und Berührung zwischen Beteiligten. Als interaktive Künste produzieren sie Situationen und Praxen, die intensive Begegnungen hervorbringen können.
In Zeiten, in denen viele Menschen unter Einsamkeit, Angst und Isolation leiden, tritt diese Qualität von Performance in den Vordergrund, beispielsweise beim Heteraclub, einer von Sibylle Peters entwickelten Arbeit, die konsensuale performative Räume für das weibliche Begehren schafft. Intimität entsteht dabei zum Beispiel durch Berührung, aber auch durch das Teilen von Gefühlen, die im Resonanzraum der Mehrheitsgesellschaft keinen Platz finden. Dies kann einen empowernden und transformativen Effekt haben: Theatre goes Pleasure Activism!
In diesem Seminar wollen wir uns mit beispielhaften Performances der Nähe beschäftigen und in praktischen Übungen mit performativer Intimität experimentieren.
Dabei stellen sich viele Fragen, die wir recherchieren und gemeinsam erörtern wollen: Mit welchen performativen Verfahren wird Intimität initiiert, wie wird Intimität performt? Welche politischen und ethischen Fragen tun sich dabei auf?
Wo verlaufen Grenzen zwischen Kunst und Care-Work, Kunst und Therapie?
Wie werden wir in solchen Performances unserer Verantwortung für die Beteiligten gerecht?
Das Seminar richtet sich an Performer_innen, Projektleiter_innen, Dramsturg_innen, Tanz- und Theaterpädagog_innen und alle, die sich in ihren jeweiligen künstlerischen, kunstvermittelnden und pädagogischen Kontexten für Dramaturgien und Praxen der Begegnung interessieren sowie dafür, wie die Künste uns dabei helfen können, Nähe und Intimität zurück in unser aller Leben zu bringen.
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