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Rethinking Dance. Wer tanzt, und wer profitiert?
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Der zeitgenössische Tanz – und das Theater – erleben eine nie gekannte Notwendigkeit, sich ihre Ressourcen, Macht- und Verteilungsstrukturen zu vergegenwärtigen und die Mechanismen von In- und Exklusion, von Hierarchien, Diskriminierung und Rassismus zu enttarnen und konstruktiv aufzulösen. Wir initiieren eine temporäre Gemeinschaft, in der somatisch und analytisch forschend, Erfahrungen spürbar gemacht und Visionen entwickelt werden zu Fragen wie
- welches Wissen zu Körpergesundheit, Bewegung und Tanz ist aktuell vorherrschend?
- Wie spiegelt sich die „white supremacy“ in Tanz und Körperarbeit wider?
- Was ist die Norm, die wir anerkennen und reproduzieren, und was wäre die Anti-Norm?
Um obige Fragen konkret begreifen zu können, widmen wir uns zunächst grundlegenden Aufgaben:
- Weiß-Sein als Kategorie zu begreifen
- die eigenen Privilegien innerhalb der Gesellschaft zu reflektieren und zu erfahren
- Rassismus als Konstruktion zu verstehen und seine Dekonstruktion als Chance zu begreifen
- die emotionale Arbeit anzuerkennen, die damit zusammenhängt, und sich dem Thema körperlich zu nähern.
Für die eigene künstlerische Praxis erfolgt schließlich die Notwendigkeit, folgende Fragen zu stellen:
- Warum, für wen oder was arbeite ich?
- Wie funktioniert Kapitalismus und die Steuerung, Kapitalisierung und Appropriation in Kunst?
- Eine künstlerische Praxis als Anti-Norm, was wäre das?
- was wäre das Konzept von degrowth in der künstlerischen Arbeit/Praxis?
Dieses Seminar lädt explizit alle Interessierten ein. Angelehnt an die Philosophin Judith Butler (Quelle: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung), gelingt eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse nur durch ein leibliches Versammeln aller Körper und Körperlichkeiten, um eine Gemeinschaft zu bilden, welche ihre Bedingungen zu leben und zu arbeiten selbst formuliert, erkämpft und erschafft.
Bitte bequeme (Trainings-) Kleidung mitbringen.