Die nachhaltige Akademie

»90% der Bundesbürger wünschen sich eine neue Wirtschaftsordnung […], in der der Umweltschutz einen höheren Stellenwert hat und die den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft anstrebt«*.  Die Bundesakademie möchte nicht länger warten und hat im November 2022 als erste Kultureinrichtung in Wolfenbüttel und im Großraum Braunschweig den Prozess zur Gemeinwohl-Ökonomie begonnen.
Angestoßen wurde das Thema durch die Direktorin Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, die bereits 2022 eine Weiterbildung zur Transformationsmanagerin beim Aktionsnetzwerk für Nachhaltigkeit abgeschlossen hat. So entstand die Idee, Betriebsökologie sowie Klimaneutralität in Kultur und Medien nicht nur als Idee und Vision, sondern auch anhand betriebsökologischer Fakten anzugehen und den Prozess um die Gemeinwohlorientierung zu erweitern.
Begleitet wird die ba• dabei von Astrid Hilmer und Gerd Lauermann (www.germany.ecogood.org), die als externe Berater_innen zur Seite stehen. Über einen Zeitraum von rund zehn Monaten wird in sechs Workshops schrittweise bilanziert, wie nachhaltig die Bundesakademie bereits arbeitet und wie und in welchen Bereichen nachgebessert werden kann. Die abschließende Gemeinwohl-Bilanz, die das Ergebnis des Prozesses darstellt, wird die Grundlage für zukünftige Nachhaltigkeitsbestrebungen der Bundesakademie sein. 

Die Gemeinwohlökonomie (GWÖ) ist ein alternatives Wirtschaftsmodell und hat zum Ziel, Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen zu unterstützen, das Thema der Nachhaltigkeit in vielen Bereichen umzusetzen. Dafür bilden die vier Grundwerte Menschenwürde, ökologische Nachhaltigkeit, Solidarität und Gerechtigkeit sowie Mitbestimmung und Transparenz die Grundlage. Anhand dieser Grundwerte wird eine Bilanz erstellt, die die Beziehung der Grundwerte zueinander überprüft und einordnet. In allen Überschneidungen der vier Grundwerte, die auf einer Gemeinwohl-Matrix in einzelne Felder eingeteilt sind, werden Punkte vergeben, die zum Abschluss eine Gesamtbilanz ergeben.
So lässt sich in einem konkreten Zahlenwert darstellen, wie nachhaltig ein Unternehmen tatsächlich arbeitet und wo Raum für Verbesserungen ist.

Im GWÖ-Prozess an der Bundesakademie werden alle Arbeitsbereiche und alle Beschäftigten bestmöglich eingebunden, um als Team voranzukommen und das eigene Haus mitzugestalten. Dass alle beteiligt sind ist zudem wichtig, da jede_r Mitarbeitende Expert_in in ihrem Arbeitsbereich ist und alle Prozesse, die in die Bilanzierung einfließen, so optimal begleitet werden können. Unser Ziel ist es zu zeigen, dass auch im Kultur- und Bildungsbereich ein alternatives Wirtschaften möglich ist und uns selbst als Individuen, aber auch als Institution zu entwickeln. Eine andere Zukunft zu gestalten gelingt nur in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten. Wir wollen als ohnehin bereits gemeinnütziger Verein einen Beitrag leisten und glauben daran, dass die Wirtschaft dem Menschen dienen soll und nicht umgekehrt.

*Quelle: Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung www.green venture.net/Neue Wirtschaft braucht das Land 90 fuer neue Wirtschaftsordnung TNS Emnid --_1513.aspx www.ecogood.org