Wie kann Erinnerungskultur vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen, Migration und den Diskursen um (Post-) Kolonialisierung gelingen? Welche Formen sind in einer diverser werdenden Gesellschaft zeitgemäß und wie können diese zukünftig entwickelt werden?
Authentische Orte und Zeitzeugen sind auch heute bedeutsame Quellen für die Aufarbeitung von geschichtlichen Ereignissen. Gleichzeitig werfen Veränderungen der Gesellschaft und gesellschaftliche Diskurse neue Fragen in Bezug auf Erinnerung auf. Wie kann eine zukünftige Erinnerungskultur gestaltet werden, wenn etwa die letzten Zeitzeugen verstorben sind? (Wie) können Denkmäler und Erinnerungsobjekte zu einem kritischen Geschichtsbewusstsein beitragen? Welche historischen Bezüge gilt es in einer diverser werdenden Gesellschaft zu vermitteln und in welchen Formen kann dies gelingen?
Die Fachtagung greift den aktuellen Diskurs der Erinnerungskultur auf und richtet den Blick auf kulturwissenschaftliche Fragen, die Perspektive des Denkmalschutzes sowie Beispiele Kultureller Bildung. Thematisiert werden Aspekte wie die Bedeutung von Denkmälern und Erinnerungsorte, deren Schutz und wie diese zeitgemäß aktualisiert und neu positioniert werden können.
Ein Teil der Veranstaltung findet im neuen Dokumentationszentrum der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel statt. Durch die Dauerausstellung zum Thema »Recht. Verbrechen. Folgen. Das Strafgefängnis Wolfenbüttel im Nationalsozialismus« führt Dr. Gustav Partington.
Mit Vorträgen von:
Dr. Urte Evert, Leiterin des Museums Zitadelle Spandau
Dr. Christina Krafczyk, Leiterin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege
Prof. Dr. Bünyamin Werker, Professor für Bildung und Erziehung mit Schwerpunkt Migration und Erinnerungskultur
Dr. Gustav Partington, pädagogischer Mitarbeiter an der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel
Roman Hafer, Studium der Politikwissenschaft und Geschichte, Forschungen zum öffentlichen Gedenken an Rudolf Huch
Anujah Fernando, Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin im Themenbereich Gegenerzählungen von Migration und Kolonialismus.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Wolfenbüttel.
Die Fachtagung richtet sich an alle, die am Thema interessiert sind, aber auch an Menschen, die an den Schnittstellen von Stadtplanung und Kultur arbeiten, Entscheider_innen aus Politik, Kultur, Stadtplanung und Verwaltung sowie Künstler_innen, Kulturwissenschaftler_innen, Historiker_innen, die mit Projekten im öffentlichen Raum zu tun haben.
Anmeldung und weitere Informationen unter
http://www.bundesakademie.de/programm/details/kurs/bk22-16/