Mehr als 130 Gäste aus Schule, Kultur und Politik sind am Mittwoch, den 28.8. an die Bundesakademie nach Wolfenbüttel gekommen, um die Halbzeit des Programmes SCHULE:KULTUR zu feiern. Ziel des Programmes ist es, kulturelle Bildung als aktives Lernprinzip im gesamten Schulalltag zu etablieren und nachhaltige Kulturnetzwerke aufzubauen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Schulen und deren Kulturpartner sowie eine Podiumsdiskussion mit den Förderern Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, Grant Hendrik Tonne, Niedersächsischer Kultusminister und Winfried Kneip, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.
Schule und Kultur gehören zusammen! Das niedersächsische Landesprogramm SCHULE:KULTUR! füllt diesen Anspruch mit Leben: Schulleitungen und Lehrkräfte von 54 Schulen sowie 40 Kulturinstitutionen, z. B. Künstlerinnen und Künstler sowie Vermittlerinnen und Vermittler aus Theatern, Museen und Kunstvereinen wurden bisher fortgebildet. Etwa 40.000 Schülerinnen und Schüler konnten auf diese Weise bereits erreicht werden.
Einen Einblick in diese Schule-Kultur-Projekte präsentierten die Teilnehmer_innen an bunten Markständen auf dem Innenhof des Wolfenbütteler Schlosses. Diese Vielfalt begeisterte Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: „Kulturelle Bildung fördert die Kreativität und ist ein Schlüssel für gegenseitiges Verstehen. Wir haben heute zahlreiche ideenreiche und innovative Projekte von Schulen und Kulturpartnern erleben dürfen, die diesen Gedanken mit Leben füllen. Ich danke allen, die mit ihrem Engagement zum Erfolg von SCHULE:KULTUR! beitragen.“
Kultusminister Grant Hendrik Tonne sagte: „Die Chance des Programms liegt darin, kulturelle Angebote und Methoden zu verstetigen, so dass alle Schülerinnen und Schüler daran teilhaben können: Kulturelle Bildung ist Inhalt und Methode zugleich, um vielen Schülerinnen und Schülern Zugang zu Unterricht und Schule zu ermöglichen. Schule kann so nicht nur bunter, sondern auch intensiver sein.“
Neben den Ministerien wird das Programm durch die Stiftung Mercator gefördert, deren Geschäftsführer Winfried Kneip die Ziele so beschreibt: „Wir haben das gemeinsame Ziel, dass Kinder und Jugendliche ihr kreatives Potenzial entdecken und über Fächergrenzen hinweg entfalten und entwickeln können. Wir wollen jenseits vom Musik- und Kunstunterricht Kultur als lebendiges Lehrprinzip und Gestaltungselement im gesamten Schulalltag etablieren. Mit Kreativität und sinnlicher Erfahrung lernt es sich einfach besser.“
Dafür durchlaufen die Lehrkräfte als Tandem gemeinsam mit „ihrem“ Kulturpartner jährlich mindestens drei Fortbildungen und werden so qualifiziert, um an ihrer Schule den kulturellen Schulentwicklungsprozess voranzutreiben und umzusetzen. Die inhaltliche Entwicklung und Organisation der Qualifizierungsmaßnahmen übernimmt die Bundesakademie unterstützt durch das niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung und die Landesschulbehörde. Die Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. und eine Landeskoordination des MK unterstützen und begleiten die Kooperationen in der Umsetzung.
Zur Halbzeit blickt Jacqueline Streit, Projektkoordinatorin der Bundesakademie, auf ihre bisherigen Erfahrungen zurück: „Ich finde die Zusammenarbeit mit den Programmteilnehmerinnen und Programmteilnehmern in den interprofessionellen Fortbildungen wahnsinnig spannend und bin beeindruckt, wie individuell die Entwicklungen sind. Manche Schulen konzipieren neue AGs im Nachmittagsangebot, verankern Wahlpflichtfächer zu künstlerischer Arbeit oder Kulturmanagement im Schulcurriculum, beziehen kreative Methoden in alle Unterrichtsfächer oder ändern sogar die Rhythmisierung des gesamten Schulalltags.“
Für das Programm wurden in der gesamten Programmlaufzeit (2015-2020) bereits insgesamt 3,16 Millionen Euro investiert. Diese Mittel kommen Sekundarschulen in ganz Niedersachsen zu Gute, um lokale und langfristige Kooperationen zwischen Schulen und Kulturpartnern zu entwickeln. Aus Wolfenbüttel sind das Gymnasium im Schloss und das Theodor-Heuss-Gymnasium vertreten.