Welche Leitungen brauchen die Theater der Zukunft und wie finden wir sie?
Unter dieser Fragestellung hatten die Bundesakademie und das dramaturgie-netzwerk gemeinsam mit dem ensemble-netzwerk, dem Deutschen Bühnenverein, der GDBA, der Kulturpolitischen Gesellschaft, Fairstage und der dramaturgischen gesellschaft eingeladen. Die Grundlage für die Konferenz bildete die Vorarbeit des dramaturgie-netzwerks, dessen über zweijährige Beschäftigung mit dem Thema bereits in der »Handreichung zur anstehenden Intendanzfindung« gemündet war. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bühnenverein war zudem ein kompaktes Phasenmodell für Intendanzfindungsprozesse entstanden, das bereits im Juni auf der Jahreshauptversammlung des Bühnenvereins präsentiert wurde.
Aktive Kulturpolitik, Transparenz und Teilhabe
Die Konferenz generierte weitere konkrete Anregungen für orts- und hausspezifische Intendanzfindungsprozesse. Besonders wurden Wege gesucht, Entscheider:innen in Politik und Kulturverwaltung für neue Methoden der Leitungsfindung zu sensibilisieren. Mehr Transparenz und Teilhabe sind nötig, ebenso wie eine aktive Rolle der Kulturpolitik. Eine bewusste und transparente Intendanzfindung unter Beteiligung von Mitarbeitenden stärkt Theater und legitimiert diese in der Gesellschaft.
Impulse gaben u.a. Anna Volkland, Türkân Deniz-Roggenbuck, Marc Gegenfurtner, Michael Müller, Marc-Oliver Krampe und Axel Watzke. Durch gemeinsame Arbeit an konkreten Ansätzen und nächsten Schritten nach der g3-Methode führte Moritz von Rappard. Für die Konferenzdokumentation als Graphic Recording zeichnete Johanna Benz verantwortlich.
»Ein spannender Austausch«, resümierte Claudia Schmitz, Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins. Jetzt gehe es darum, das Phasenmodell aktiv weiter zu verbreiten, damit die darin skizzierten Prozesse in den Findungsprozessen von Intendanzen auch umgesetzt werden können. Jessica Weisskirchen, Vorstandsmitglied des ensemble-netzwerkes, ergänzte: »Die Antwort auf die Frage nach der Theaterleitung der Zukunft, liegt für mich in der theaterpolitischen und künstlerischen Ausbildung der Nachwuchs-künstler:innen von heute, die die Leitungsteams der Zukunft bilden.« Für das Organisations-team freut sich Sascha Kölzow vom dramaturgie-netzwerk über die inspirierenden und konkreten Ergebnisse: »Wenn nur ein Teil der zum Abschluss formulierten individuellen Vorhaben umgesetzt werden, verändern sich anstehende Findungsprozesse unmittelbar. Und für die Arbeit an gerechteren, resilienteren Theatern mit attraktivem Arbeitsklima, motivierten und fair bezahlten Mitarbeiter:innen brauchen wir die Theaterleitungen – und die, die sie berufen.«
Weitere Informationen zur erarbeiteten Handreichung und dem Konferenzprogramm finden Sie unter: https://ensemble-netzwerk.de/drnw/about/intendanzfindung/