Bildende Kunst 2024
Im Fokus: Das gesellschaftspolitische Potenzial der Bildenden Kunst
Kunst hat gesellschaftspolitische Bedeutung. Damit ist nicht nur eine zentrale Dimension Kultureller Bildung benannt, sondern auch ein Potenzial, das der Programmbereich bk 2024 mit verschiedenen Seminaren und vor dem Hintergrund der gesellschaftspolitischen Entwicklungen aufgriff:
Mit »Participate! Kulturelle Teilhabe durch künstlerische Praxis« beleuchteten und erprobten wir Ansätze und Methoden von Community Art sowie Co-Creation. Community Art zielt als Ansatz auf Dialog, Empowerment, Gemeinschaft und Veränderung und richtet sich in Kooperation mit professionellen Künstler_innen an Menschen eines Sozialraums, wie etwa einem Stadtviertel. Eine zentrale Basis ist dabei das Menschenrecht »[…] künstlerisch tätig zu werden oder sich an Kunst und Wissenschaft zu erfreuen.« (Art. 27 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte).
»Countermapping. Kreativer Protest durch kollektives Mapping« wiederum vermittelte praktische Methoden Kritischer Kartographie für den künstlerischen, aktivistischen und pädagogischen Kontext. Einen Einführungskurs zu kritischem Kartographieren haben wir erneut im Februar 2025 angeboten.
Wie Verbände und Netzwerke in Kunst und Kultur sich vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Entwicklungen in Bezug auf Solidarität und Positionierung aufstellen können, griff die Veranstaltung »Demokratische Netzwerke in Kunst und Kultur. Strategien für Verbände« mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus auf.
Und mit KA-BOOM und TA-DAAH. Schritt für Schritt zu Comic und Graphic Novel fand ein vertiefendes künstlerisch-praktisches Angebot statt, das verbunden mit Beispielen gesellschaftskritischer Comics, in fünf Sessions die eigene Praxis und Vermittlung inspirierte. Geleitet wurde das Seminar von Beldan Sezen, die die Bildstrecke unseres 2. Halbjahresprogramms 182,5 (2023) sowie die Comics der Ausstellung »Zeich(n)en für die Freiheit: Comics as eyewitness« (September/Oktober 2024) kuratierte. In Kooperation mit dem Till Eulenspiegel-Museum Schöppenstedt, der Galerie Kulturhaus Dettum und gefördert durch das Programm »Demokratie leben« fand die Ausstellung vom 10. September bis 20. Oktober statt. Die ausgestellten Comics thematisieren die Arbeit von Menschenrechtsaktivist_innen und wurden von mehr als unglaublichen 800 Menschen besucht.
Aus dem Vollen schöpfen / Schwelgen im Spektrum bildnerischer Ausdrucksformen und Grenzgänge mit anderen Kunstformen
Neben den thematischen Schwerpunkten, schöpften die Angebote im Jahr 2024 aus dem Vollen der bildnerischen Ausdrucksformen: Von Zeichnung und Malerei (Paradoxe Interventionen), Drucken (Experimentelles Drucken) über Künstlerbuch (Werkstatt Künstlerbuch), Design (Gutes Design) und Installation (Collage im Raum) bis hin zu Illustration (Mit Bildern erzählen) und Animation (How the Magic happens) boten die Werkstätten und Seminare Einstiegs- und Vertiefungsformate.
Besondere Highlights waren darüber hinaus spartenbezogene Grenzgänge, die kunst- und programmbereichsübergreifend verortet sind: Mit »Raum.Klang.Zeichen. Bildende Kunst trifft Musik« fand gemeinsam mit dem Programmbereich Musik im Frühjahr ein Seminar statt, das die künstlerische Form der Klangkunst auslotete. Im Herbst waren gleich drei Klangkunstklassen aus Kassel, Köln und Braunschweig zu Gast an der ba• und im Sommer 2025 wird es ein weiteres Format (Resonanz: Raum, Klang und Material) geben.
Die Schnittstelle von Fotografie und Kreativem Schreiben lotete das Seminar »Fiktives Selbstportrait. Fotografie trifft Kreatives Schreiben« aus, das wir aufgrund des großen Interesses im Mai 2025 ein weiteres Mal anbieten. Und auch 2025 wird es, mit Bilder-(Buch-)Welten und einer weiteren Ausgabe der Werkstatt Künstlerbuch, Angebote im wunderbaren Grenzbereich von Bild und Buch geben.
Das Mitwirken in verschiedenen Gremien auf Landes- und Bundesebene brachte auch über den Programmbereich hinaus neue Vernetzungen und Kooperationen für die Bundesakademie.
Insgesamt fanden im Programmbereich 34 Veranstaltungen mit 1.138 Teilnehmendentagen und 565 Teilnehmer_innen statt.