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3 Fragen an Jörg Albrecht

2002 besuchte er erstmals die Wolfenbütteler Akademie. Damals war Jörg Albrecht Anfang zwanzig und experimentierte mit anderen jungen Schreibern im Literatur Labor Wolfenbüttel. Heute liegen diverse Romane, Theaterprojekte, Hörspiele, Auftritte beim Open Mike und Bachmann-Preis und so manche Literaturauszeichnung hinter ihm. Jörg Albrecht gehört zum Literaturbetrieb als jemand, der lustvoll zwischen künstlerischen Welten wandert. »Wir können alles sein«, schreibt Albrecht, »aber nicht überall« – ein Lob aufs Erfinden, Spekulieren, Neudenken, das seine Grenzen zu kennen scheint. Was dabei entsteht, sind Arbeiten wie sein gegenwärtig-fantastischer Roman »Anarchie in Ruhrstadt«. Nach Jahr und Tag besuchte Albrecht kürzlich wieder ein Literatur Labor, dieses Mal als Gastdozent für die Stipendiaten des Jahrgangs 2015. Am Rande dieses Labors stellte ihm Olaf Kutzmutz drei Fragen.

 

Was sagst du zum Rücktritt von Sepp Blatter? 

Fußball ist nicht mein Thema. Zu Blatter nur so viel: Mich überraschen die Skandale überhaupt nicht. Soll er doch zurücktreten. Die Fifa ist ohnehin ein Verbrecherverein. Warum? Weil sie Veranstaltungen in Staaten macht, in denen man keine Veranstaltungen machen sollte.

 

Worum geht es in deinem Projekt »Public Showdown«? 

Wir möchten für das Theater drei Themen highlighten. Erstens die Privatisierung von öffentlichem Raum, zweitens die Gentrifizierung, die Aufwertung von Stadtvierteln, und drittens interessiert uns die Frage: Was ist eigentlich Demokratie, wenn der öffentliche Raum nicht mehr da ist, um zu streiten, sondern alles hinter verschlossenen Türen stattfindet?

 

Hast du jemals an deinem Beruf gezweifelt?

Grundsätzlich nicht, vielleicht zweifelt der Beruf manchmal an mir. Auf sowas komme ich, wenn mir gelegentlich bewusst wird, dass ich alles hätte anders machen können.

 

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