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3 Fragen an Finn-Ole Heinrich

Mit dem Literatur Labor Wolfenbüttel fing für ihn Vieles an. Jedenfalls wurde es für Finn-Ole Heinrich nach dem Stipendium 2002 mit dem Schreiben ernster. Mittlerweile blickt er auf eine Menge Bücher und über 500 Lesungen zurück, die er in ganz Europa absolviert hat. Damit nicht genug: Kürzlich erschien sein erstes Kinderbuch. Für „Frerk, du Zwerg“ erhielt er prompt den Deutschen Jugendliteraturpreis. Auf die Literatur ist Heinrich nicht festgelegt. Er hat Filmregie studiert und eine Reihe von Kurzfilmen und Musikvideos vorgelegt. (www.finnoleheinrich.de) Derzeit arbeitet er an einem Kinofilm. Am Rande des Literatur Labors Wolfenbüttel stellte ihm Olaf Kutzmutz drei Fragen.

 

Vor über zehn Jahren selbst Stipendiat, jetzt Gastautor beim Literatur Labor Wolfenbüttel – was ist das für ein Gefühl?
Ich genieße das gerade total. Vor allem die Stimmung, mit jüngeren Menschen zu arbeiten, die Lust auf eine Welt haben, in der ich mich jeden Tag bewege. Gastautor zu sein ist für mich auch eine Reise zurück, in meine Vergangenheit. Für mich war das LiLaWo ein Start ins Schriftstellerleben, ja, es war mit das wichtigste meiner Stipendien. Ich war hundemüde, als ich gestern im Bett lag, und konnte trotzdem nicht einschlafen, weil mir die ganze Zeit Kleinigkeiten und Gesprächsfetzen des Labors von 2002 durch den Kopf gingen. Für mich war es damals schön, mich mit einem Autor wie Lutz Seiler auszutauschen. Und es ehrt mich, jetzt solch eine Rolle selbst übernehmen zu dürfen.

 

Welcher Wunsch sollte sich in Deinem Schreiberleben erfüllen?
Ich würde gern dem Mairisch-Verlag treu bleiben. Wenn es irgendwie geht, mit dem Team so zu wachsen, dass wir alle davon leben können und unabhängig bleiben. Ansonsten wünsche ich mir, mich nicht zu wiederholen und die Klappe zu halten, wenn ich nichts mehr zu sagen habe.

 

Wenn Du Dir jemand für ein gemeinsames Projekt aussuchen dürftest, wer wäre das?
Michael Haneke. Mit 15 habe ich seine „Funny Games“ gesehen. Bis dahin kannte ich nichts, was vom Mainstream abgewichen war Dieser Film war ein künstlerisches Erweckungserlebnis. Ich bin danach eine Woche benebelt durch die Stadt gelaufen und dachte: Wow, das kann man mit Geschichten machen, so kann man Menschen in andere Zustände versetzen! Bei Haneke würde ich am Set gern einmal Mäuschen spielen oder mich mit ihm über das Schreiben unterhalten. Er ist so unglaublich präzise und knallhart, ein Typ mit lauter relevanten Themen – und das fasziniert mich an Haneke.

 

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